Inhalt
Einleitung
Die Wildschweinborsten-Bürste (WBB) besteht aus den Borsten von Wildschweinen. Die Borsten sind aufgrund ihrer Keratin-Struktur dem menschlichen Haar ähnlich.
Sie befreit Kopfhaut und Haare von Ablagerungen, Staub und Pollen, massiert die Kopfhaut und regt die Durchblutung an.
Während des Bürstenvorgangs nehmen die Borsten das an der Kopfhaut anhaftende
Wiki:Sebum auf und verteilen es mit entsprechender Bürsten-Technik bis in die Haarspitzen. Das körpereigene Fett wirkt als natürliches Haarpflegemittel und bewirkt Glanz und Geschmeidigkeit.
Borstengewinnung
Naturborsten stammen von den langen, kräftigen Rücken-Borsten des Tiers. Deren Stärke steht im Zusammenhang mit dem Alter und der Haltung. Die Borsten des Hausschweins sind lediglich im Winter kräftig genug um genutzt werden zu können und die zeitige Schlachtung verhindert, dass sich die Borsten entsprechend ausprägen können. Wildschweine hingegen tragen auch im Sommer das entsprechende Borstenkleid, deren Borsten entsprechend härter sind.
Die Borsten werden nach der Schlachtung während des Abschwartens gerupft
[1]. Aus diesem Grund haften regelmäßig die Haarwurzeln an der Borste an.
Die zu Beginn verfilzten Borsten werden aufgelockert und gewaschen, danach sortiert und anschließend auf Spindeln gerade gezogen, gekocht, gereinigt und desinfiziert. Das anschließende Zupfen sortiert die Borsten nach Länge. Zum Ende des Reinigungsvorgangs werden die Borsten mit Papier-Manschetten umwickelt, in diesen Manschetten ausgekämmt und auf gleiche Länge gezupft sowie falsch ausgerichtete Borsten aussortiert. Im letzten Schritt wird der Kopf der Borsten geschliffen
[2].
Bürstenkörper
Die Basis der Wildschweinborsten-Bürste bildet der Bürstenkörper. Dieser besteht zumeist aus Holz. Es gibt Modelle, die über ein aufsitzendes, pneumatisches Kissen aus Kautschuk verfügen. Viele Bürsten mit pneumatischen Kissen sind nicht aus Holz sondern aus Plastik gefertigt um das Eindringen von Wasser in die Bürste zu erschweren
[3].
{Baustein: bitte Quelle prüfen}:
Unter ein pneumatisches Kissen kann auch bei einer Kautschukbürste Wasser gelangen. die Fraglich ist, ob das Material grundsätzlich mit der "Hochwertigkeit" der Bürste zu tun hat oder einfach eine Variation der Bauart darstellt. Die Form des Bürstenkörpers variiert. Er wird mit oder ohne Griff (die sogenannte gewölbte Form) hergestellt, die Form kann gerade, schmal, oval, in Tropfenform oder ergonomisch geformt sein.
Bürstenfeld
Die Form des Bürstenfeldes ist oft konkav, also leicht nach innen gewölbt, um sich der Kopfform anzupassen und einen gleichmäßigen Druck auf die Kopfhaut zu ermöglichen. Der gleiche Effekt wird bei Bürsten mit pneumatischen Kissen erzielt, die durch Druck nachgeben und sich auf diese Weise an die Kopfform anpassen. Bei zu großer Druckausübung können Haarwurzelentzündungen ausgelöst werden.
Borstenhärte
Die Borstenhärte entscheidet unter anderem darüber, wie gründlich bis auf die Kopfhaut gebürstet werden kann. Die Härte variiert je nach Borstenschnitt zwischen weich bis hart.
Darüberhinaus bieten Borsten unterschiedlicher Herkunft unterschiedliche Härtegrade. Als besonders hart gilt die Chungking-Borste, die von Schweinen aus dem chinesischen Hochland stammt. Als ebenso hart wird die Kalkutta-Borste (manchmal als Himalaya-Borste bezeichnet) beschrieben. Diese ist besonders lang und damit geeignet für lockige, sehr lange oder besonders dichte Haare.
Erster Schnitt
Die etwa 10 cm langen Borsten werden meist drei Mal geschnitten. Der untere Teil der Borste ist härter als die Spitzen und wird als erster Schnitt oder "erste Rasur" bezeichnet. Erkennbar sind diese Borstenabschnitte an den braun-weißen Haarwurzeln. Die Borstenabschnitte werden hälftig geknickt, um dann in den Bürstenkörper als Bündel eingeführt zu werden. Aus diesem Grund wirkt das Borstenfeld einer Bürste mit Borsten aus erstem Schnitt nicht einfarbig sondern enthält hellere Abschnitte.
Das erste Drittel der des Haars ist der kräftigste Teil der Borste, andere, weichere Teile werden für die Produktion weicherer Bürsten - wie z.B. Kleiderbürsten verwendet.
[4]{Baustein: bitte Quelle überprüfen}:
eine "Rasur" kann keine "Haarwurzel" liefern. Wenn der Bulbus der Borste vorhanden ist, muss die Borste ausgerissen oder ausgefallen gewesen sein.
Effilierung/Evilierung
Effilierte/evilierte Borsten, also Borsten mit unterschiedlicher Länge im Besatz der Bürste erleichtern das Durchkämmen von dichten Haaren - je stärker die Effilierung/Evilierung, umso besser dringen die Borsten bis an die Kopfhaut.
Stirneinzug-Verfahren
Im Stirneinzug-Verfahren werden die Borsten per Hand eingezogen und die Löcher des Bürstenkörpers per Hand gebohrt. Die Bürsten des Stirneinzug-Verfahrens erkennt man an den Löchern der Stirn des Bürstenkörpers, die nach Einzug der Borsten mit z.B. Kautschuk verschlossen und anschließend poliert werden. Das Verfahren wird bei Bürsten mit besonders harten Borsten verwendet, die sich nicht maschinell in den Bürstenkörper einbringen lassen. Diese Handarbeit bewirkt, dass Bürsten, die in diesem Verfahren hergestellt wurden, als hochpreisig gelten
[5].
Borstenreihen und Borsten-Abstände
Je nach Anzahl der Borstenreihen lassen sich unterschiedliche Haarstrukturen entsprechend gut bürsten. Je mehr Borstenreihen vorhanden sind, umso schwerer lässt sich das Haar bürsten und umso weniger gelangen die Borsten an die Kopfhaut. Feines oder dünnes sowie kürzeres Haar lässt sich mit einer Bürste mit vielen Borstenreihen leichter bürsten, wohingegen dickes gewelltes und/oder lockiges oder längeres Haar allgemein besser mit Bürsten mit weniger Borstenreihen zurecht kommt.
Kombination von Wildschwein-Borsten mit Nylon-Stiften
Für besonders dickes Haar eignen sich Kombinationsbürsten aus Wildschweinborsten und Nylon. Die Nylonstifte sind für gewöhnlich länger als die Wildschweinborsten und ermöglichen es durch ihre Länge, auf die Kopfhaut zu gelangen wo sie Ablagerungen und Schmutz entfernen können.
Trocken bürsten
Die Wildschweinborsten-Bürste wird ausschließlich im trockenen oder maximal feuchtem Haar genutzt. Sie dient der Haarpflege und verteilt das Sebum in die Haarlängen. Frisch gewaschenem, nassem Haar haftet kein oder nur wenig Sebum an. Zusätzlich reagiert nasses und nicht entwirrtes Haar empfindlich auf Zug-Bewegungen, die mit der Bürste ausgeführt werden. Weiterhin ist eine nasse Kopfhaut leicht gequollen und die gebürsteten Haare können mit der Bürste leicht ausgerissen werden
[6].
Bürstenreinigung
Die Bürste muss regelmäßig gereinigt werden, um sie von Staub, Haaren und sonstigen Ablagerungen zu befreien und nur so eine effektive Reinigung gewährleisten kann. Nutzt man die mechanische Reinigung mit der Wildschweinborsten-Bürste als einzige Routine, (siehe
Wiki:NW/SO no wash sebum only) ist eine regelmäßige Reinigung vor allem zu Beginn unerlässlich.
Haare und Staub entfernt man nach jeder Bürsteneinheit mit Händen und Fingern sowie einem Bürstenrakel oder Bürstenkamm. Fettige Anhaftungen müssen nicht gründlich ausgewaschen werden. Ein kurzes Abspülen mit lauwarmem Wasser reicht in den meisten Fällen.
Sollten starke Ablagerungen an der Bürste haften, kann das Bürstenfeld in einer Seifenlauge (Aleppo oder Kernseife) kurz eingeweicht werden. Hier ist darauf zu achten, dass der Bürstenkörper möglichst nicht oder nur kurz mit der Lauge in Berührung kommt, da sonst die Gefahr des Aufquellens besteht und sich die Borstenbündel lockern. Die Bürste wird danach kurz abgespült, auf einem Tuch ausgeklopft und mit dem Borstenfeld nach unten getrocknet. Bürsten mit pneumatischen Kissen verfügen über ein Loch an der Stirnseite, das dazu dient, die Luft bei Druck entweichen zu lassen. In dieses Loch sollte kein Wasser eindringen.
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Quellen
[1] Rupfen der Borsten:
https://bertele-schmuck.de/de/service/trophaentips.php[2] Gewinnung von Wildschweinborsten:
https://wildschweinborstenbuerste.net/he...chweineborsten/[3] Plastik bei pneumatischen Bürsten:
https://www.smarticular.net/haarpflege-b...fuer-jeden-typ/[4] Erster Schnitt/Rasur:
https://wildschweinborstenbuerste.net/#d...ualitatsmerkmal[5] Stirneinzug:
https://brushesforlife.de/blogpost/hande...nzugsverfahren/[6] Trockenbürsten:
https://www.holz-leute.de/warenkunde/anl...m-haarebuersten